Heute ging es bei allen Aufgaben um Geld. Da wir ja gerade unser zweites Kind erwarten, war die Meditation über alles Geld, was man in seiner Kindheit geschenkt bekommen hat, recht einfach.
Wieder steht der Grundansatz im Fokus, dass man lernen muss, Dankbarkeit für das zu entwickeln, was man hat. Geld, egal wie wenig es auch sein mag und wie kapp es einem erscheint, ist doch immerhin ein nützliches Gut und daher sollte man für jeden Cent dankbar sein ohne ständig zu nörgeln und davon überzeugt zu sein, dass es nicht reicht.
Um sich genau das verinnerlichern zu können und Dankbarkeit zu empfinden, gab es eine Reihe von Fragen zum Thema Kindheit und Güter die man in dieser erhalten hat.
Etwa: „Hatten sie immer genug zu essen?“, „Hatten sie ein Zuhause?“, „Hatten sie Spielzeug?“, etc.
Für jede diese Fragen, es waren insgesamt 14 exkl. Unterfragen die noch extra hinzukamen, sollte man sich Zeit nehmen, um intensiv darüber nachzudenken und Dankbarkeit für die Fakten empfinden zu können.
Meine Elten haben 4 Kinder und wir haben heute noch bzw. hatten bis vor kurzem noch alle Großeltern. So das bei mir wirklich viel zusammen kam, wofür ich dankbar sein kann. Wenn man dann erstmal selber Kinder hat, wird man auch sensibilisiert für die ganzen versteckten Kosten 🙂 Damit meine ich Ausgaben, die einem als Kind gar nicht so gegenwärtig sind.
Ich musste da unwillkürlich an eine Situation denken, die mir vor ein paar Tagen an der Supermarktkasse aufgefallen war:
Kurz vor den Kassen stehen die Kühltruhen mit dem Eis. Schon an der Kasse stehend sprach die Mutter mit ihrer Tochter, lass sie 13 gewesen sein. Die Tochter trug ausschließlich Markenklamotten. Eine Hotpants von TomTailor, eine Sonnenbrille von Gucci, ein Top von Hollister… und aus der Hosentasche lugte ein IPod, der laut Musik spielte. Die Mutter also bot ihrer Tochter an, ein Wunder das diese bei der lauten Musik überhaupt reagierte, sich noch schnell ein KLEINES Eis aus der Kühltruhe zu holen. Mutter sprachs, Kind ging los. Beim Bezahlen stutzte die Mutter. Sie hatte neben dem Eis nur drei weitere Kleinigkeiten auf dem Band und musste dennoch etwas über 11 Euro zahlen. Also fragte sie verdutzt, was denn das Eis koste. Antwort der Tochter:“Nur 5,95€!“ Da war überhaupt kein Verständnis dafür da, dass sowar nun wirklich nicht alltäglich ist, sondern eben schon ein kleines Stück Luxus. Das die Eltern dafür arbeiten gehen müssen, dass es eben auch Dinge gibt, die nicht für jeden selbstverständlich sind.
Nicht falsch verstehen: Ich verurteile hier nicht dieses Kind. Ich kann nicht wissen, wie die Eltern erziehen, welcher besondere Anlass war oder wie das sonst gehandhabt wird. Aber ich fand es einfach bezeichnend, dass vielen Kindern die ganzen Kosten, die Vergnügungen und Süßigkeiten etc. kosten, gar nicht klar sind. 6€ sind viel Geld bzw. können viel Geld sein. Für 6€ kann man eine ganze Menge kaufen. Aber 6€ für ein Eis, das ist schon viel. Finde ich! Und ja ich habe diese gewissen Sorten probiert und jaaaa ich liebe die ein oder andere auch abgöttisch 🙂
Wenn wir in den Sommerferien nicht wie andere Kinder 6 Wochen unterwegs waren, sondern eben auch mal zuhause blieben, beschwerten wir uns manchmal, obwohl ich das immer toll fand, nutzte ich die Ferien doch eh nur zum Lesen und Reiten, sowie dem Verschlingen der neuen Schulbücher o. Ähnlichem. An manchen Tagen fuhren unsere Eltern dann mit uns ins nahegelegene Freizeitbad. Es war toll. Großes Außengelände, verschiedene Becken, Saunalandschaften etc. Immer aßen wir dann auch alle 6 dort zu Mittag und picknickten im Laufe des Tages im Freibadbereich. Es gab genug zu trinken und viel Spiel und Spaß für alle. Unsere Badesachen passten immer und genug Shampoo, Duschbad etc hatten wir auch alle. Vielleicht nicht gerade von John Frieda oder so, aber wir hatten welches.
Dennoch waren wir dann manchmal undankbar und beschwerten uns, weil es doch nur dieser eine Tag war, andere eben in Urlaub fahren oder es eben doch NUR ein Schwimmbad war und und und.
Wenn wir heute mit unserem Sohn ins Freizeitbad gehen, der noch nichtmal Eintritt kostet, weil noch so klein, den ganzen Tag dableiben und dort eben auch essen und noch das ein oder andere mitbringen, in die Sauna gehen und eben genau das machen, wie es unsere Eltern vor Jahren mit mir und meinen Geschwistern hielten, dann sind wir schon mit dem einen Kind und nicht gerade dem teuersten Essen der Speisekarte ruckzuck bei 80€ angelangt.
Das ist einem als Kind gar nicht bewusst. Daher war es wirklich toll und erfrischend, darüber nachzudenken, was man doch alles hatte und wofür man sich glücklich schätzen kann.
Solltet ihr auch mal ausprobieren. Meine 10 Punkte habe ich heute dann auch noch der Dankbarkeitsliste hinzugefügt und wenn ich nachher vor dem Schlafengehen über das Beste am Tag nachdenke, habe ich meine Antwort auch schon parat. Also alles cool 🙂
Liebe Grüße
Christine