Anatomie eines Herzenswunschs

Hallo 🙂

„Wer sein Ziel weit steckt, hat Raum zu wachsen.“ (Silvia Schubert)

Es ist ein paar Tage her, seid ich euch mein Strickkleid vorgstellt habe. Und obwohl ich noch einige ungezeigte Projekte hier liegen habe, die ich gerne nutze, um die Zeit bis zur Fertigstellung des nächsten Werkes zu überbrücken, und ebenfalls noch ganz viele psychologische Themen für euch bereit halte, konnte ich einfach keinen Eintrag schreiben.

Der Grund dafür ist simpel: Jede freie Minute, jeder Moment, der ganz mir gehörte, galt nur einem Ziel: Mein Herzensprojekt weiterführen!

Wie ich ja schon an früherer Stelle berichtet habe, erwarten wir im Sommer unser zweites Wunderwunschkind. Wir freuen uns unbändig darauf.

Nun sind wir sehr verbunden mit christlichen Traditionen und es ist uns ein großes Anliegen, unsere Kinder mit der christlichen Glaubensweise aufwachsen zu sehen, bzw. diese ihnen näher zu bringen. Die Taufe spielt dabei eine große Rolle für uns.

Uns ist bewusst, dass jedes Kind, jeder Mensch, seine eigene, ganz persönliche Geschichte schreibt. Keine Geschichte verläuft gleich, jede Geschichte hat ihre eigenen ganz besonderen Facetten. Und natürlich wünschen alle Eltern ihren Kindern, dass diese eine lange, glückliche Geschichte schreiben, die voller persönlicher Wunder ist.

Was wir Eltern dem Kind mitgeben können, das ist das Papier auf dem sie ihre Geschichte schreiben. Die Basis. Uns ist es wichtig, dass diese Basis ihnen den Glauben gezeigt hat, denn Gott liebt jeden von uns mit solcher Hingabe, dass man glauben könnte, man sei der einzige Mensch dem er diese Liebe schenken könne.

Die Taufe ist also wichtig. Daher planen wir sie mit Liebe und ins Detail, denn es ist gleichzeitig ein Kennenlernen mit unserer Familie.

Unser Schatz soll dieses Jahr im Oktober getauft werden. Das ist schon etwas kühler als zu Pfingsten, wie damals bei Fynn. Da das Taufkleid aber ebenfalls traditionsreich auch von unserem zweiten Wunder getragen wird, brauchten wir einen warmen Taufschal zum Einschlagen.

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Dieses wunderschöne Überkleid hat 1983 noch meine Uroma gekauft. Seitdem trugen es neben mir meine 3 Geschwister und eben Fynn zu den jeweiligen Taufen. Für unsere bevorstehende Oktobertaufe, entschieden wie uns für einen smaragdgrünen Lace-Schal nach dem original Taufschal von 1939, welches ich in einem Lace-Werk von Margaret Stove fand. Die Künstlerin hat das Muster nach einer Fotografie von ihrem eigenem Taufschal und einer alten traditionellen englischen Anleitung entworfen.

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Das Heft selber ist eine Sonderausgabe von SimplyStricken, die ich bereits im Februar 2015 kaufte. Nun ist es so, dass ich immer direkt nach Kauf diese Hefte durchschaue und mir an jedem interessanten Muster oder bei Anleitungen, die ich nacharbeiten möchte, eine Markierung setze. Dann sortiere ich sie nach Art der Handarbeit (Nähen, Stricken, Häkeln etc.) und weiß dann genau wo ich nach einem neuem Projekt suchen muss. Und dieser Taufschal war ganz fest verankert in meinem Gedächtnis.

Nachdem Matthes und Ich uns also für dieses Muster entscheiden hatten, leistete ich die Vorarbeit.

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Ich vergrößerte mir jede einzelne Strickschrift die ich benötigen würde, markierte mir die wichtigsten Stellen farbig und zählte größere Maschenabstände, um ein flüssiges Arbeiten zu gewährleisten. Dann kläre ich die Legende und schaue, ob es Anforderungen gibt, die mir so noch nicht bekannt waren. Hier waren dies die Abkürzung ssk und der provisorische Maschenanschlag. Diese Dinge lese ich dann nach und entscheide mich für die passende Wolle.

Sehr gerne arbeite ich mit dem angegebenen Original. Nachdem ich aber die Originalwolle nirgends bekam und sich auch der Hersteller trotz mehrfacher Email-Anfragen nicht bei mir meldete, entschied ich mich für einen Gang zu LanaGrossa und für die CoolWoolBaby in einem wunderschönen dunklem Lila. Aber bereits nach etwa 100 Reihen brach ich das Projekt ab. Obwohl wir auch im Laden anhand der Anleitung fachsimpelten und dieses Garn mit viel Sorgfalt ausgesucht hatten, war das Endergebnis zu steif und fest, auch trotz größerer Nadeln und lockerster Strickweise. Also nochmal hin und schlussendlich die Lace Merino Wolle von LanaGrossa gewählt. Näheres dazu werde ich euch berichten, wenn das Werk fertig ist.

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Dann strickte ich drauf los. 150x 30cm Bordüre, dazu geschräkte Ecken und neu angesetzte Rundungen. Alles mit diesem wunderbaren Lace-Muster und in GLATT-RECHTS!!!!! Die Anleitung gabs her. Als ich mit dem Mittelteil beginnen wollte, war ich dennoch trotz der ganzen Arbeit und einem schönen Muster nicht zufrieden. An manchen Stellen wollte es einfach nicht so recht aufgehen. Und da! fiel es mir auf. Der gemeine Punkt in der Rückrunde konnte mehrere Bedeutungen haben und dieser Schal müsse kraus rechts gestrickt werden.

Also fing ich nach fast 700 Laufmetern Wolle nochmal neu an (Matthes ribbelt jetzt noch). Nachdem ich also in kraus recht die erste geschräkte Ecke und einen Teil der Bordüre fertig hatte, wurde ich wieder unsicher. War das wirklich schöner? Also Fotos gemacht von glatt rechts und kraus rechts und der Mama geschickt, der Oma gezeigt, die beste Freundin gefragt und zu guter Letzt auch noch die Schwarmintelligenz einer Facebook-Gruppe genutzt…..

Das Ergebnis war nicht 100%ig aber eindeutig: Glatt rechts ist besser! ZACK! Aber irgendwie war ich nicht überzeugt. Die Anleitung jedenfalls ergab kraus recht wesentlich mehr Sinn.

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Und dann, als Matthes abends unseren Schatz zu Bett brachte und ich so auf dem Sofa rumsaß und wartete, das wir unsere momentane Serie starten können, las ich das Vorwort und die Anekdoten in dem Heft mit der Anleitung. Margaret Stove berichtet darin von ihrer Leidenschaft für die Lace-Strickerei und über den Entstehungsweg der Muster, sowie ihre ersten Versuche mit kraus rechts und glatt rechts gestricktem!!!!

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Ja und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die ganze Fragerei hätte ich mir sparen können, denn auf fast 6 Seiten schwärmt Stove von kraus rechts gestrickten Schals, ihren Eigenschaften, die sie durch dieses Strickmuster erlangen und die langfristigen Vorteile des fertigen Stücks.

AHHHHHHJAAAA!

Ich also mit Matthes mal vorsichtig das bereits gestickte kraus rechte Stück gespannt…und siehe da…es wird ein Traum! Nicht mehr lange und ich kann diesen euch hier vorstellen 🙂

Und dann ists auch nicht mehr lang, bis ich ihn dieses Zuaberwerk unser kleines Wunder einwicklen kann und wer weiß, vllt werden in 25-30 Jahren meine Enkel damit zugedeckt. Da lohnen sich doch die Mühen, oder?

Euch die liebsten Grüße und den Rat: BLEIBT DRAN. Es lohnt sich.

Eure Christine

Herz des Ozeans

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Einen schönen guten Morgen an Euch 🙂 Wie ich euch ja schon mehrfach vorgeschwärmt habe >KLICK< wollte ich euch ja noch unbedingt mein neues Strickkleid aus dem Riesenknäuel „Herz des Ozeans“ von Lady Dee zeigen. 510g!!! habe ich bekommen und noch nichtmal ALLES gebraucht und das Kleid ist auch recht groß geworden. Also ran. Es lohnt sich wirklich. Aus einigen Farbverlaufssträngen dieses Knäuels habe ich ja noch einen blauen Gruß gezaubert, den ihr hier nochmal anschauen könnt.

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Das Kleid nach der DROPS Anleitung Angel Falls wird von oben nach unten in Runden gestrickt, sodass der Farbverlauf super zur Geltung kommt. Das Kleid sitzt auch schick, wenn man die Fotos nicht grade erst fast zum Bergfest hin in der Schwangerschaft schießt. 🙂

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Weil es ein Sommerkleid werden sollte, habe ich auf die in der Anleitung vorgesehenen langen Arme verzichtet. Vllt kommt mal noch ein Bolero dazu, aber bis jetzt gefällt es mir so sehr gut.

Gestrickt habe ich übrigens mit 3,5 er und 3er Nadel. Ich freue mich schon darauf, dass Kleid auszuführen, wenn unser Knuffelchen da ist und der Babybauch weg. Bis dahin wartet das „Angel Falls“ in diesen tollen Farben jetzt einfach im Schrank. 🙂

Da das Kleid aber trotzdem nur für mich ist, geht es auch gleich zu RUMS 🙂

Liebe Grüße

Christine

Ein blauer Gruß

Guten Morgen an euch und ein großes „Entschuldigung“.

Es war die letzten Tage etwas still bei „The fullest Life“, aber mein Mann hatte Geburtstag, der Schwiegervater war zu Besuch, ich arbeite gerade an einem neuen Ratgeber, sticke ein paar Kleinigkeiten zur Probe, mache mich mit unserem neuen Plotter vertraut, und schließe ein Projekt nach dem anderen ab, für DAS große Megaprojekt der nächsten Monate. Vorallem häkle ich gerade noch sehr viel fertig, was seit unserem Autounfall im Oktober liegen geblieben ist, weil mein Finger beim Häkeln doch unwesentlich länger rumgezickt hat, als das beim Stricken oder Nähen der Fall war.

Dabei habe ich noch so viel, was hier nur darauf wartet euch gezeigt zu werden. Also seid gespannt. Vllt. schaffe ich es am Donnerstag ja mal den Sleepy and Lazy von Annas Country zu zeigen. Noch ganz ohne Babybauch, da er schon vor Weihnachten fertig geworden ist 🙂 Oder mein Strickkleid, auf das ihr schon im Donnerstags to do vom Januar einen Blick werfen durftet, denn das ist ebenfalls fertig und gefällt mir sehr sehr gut.

Jetzt aber zu meinem blauen Weihnachtsgruß für Fynns Patentante. Das war eine kleine Herausforderung, aber das Ergebnis gefiel mir dann außerordentlich gut 🙂

Warum Herausforderung? Nun, meine Freundin mag Dreieckstücher und sie mag Farbverläufe. Aber nicht zu viel, und das Tuch mit Muster, aber kleinen Löchern und generell eine erkennbare Hauptfarbe.

Also BLAU. Blau passt immer, gibt es in zig Schattierungen und steht ihr. Entschieden habe ich mich – wie ja fast immer bei Farbverläufen – für die Traumgarne von Lady Dee.

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Verarbeitet habe ich die Farben Ciel, Sea Blue, Enzian und Royal.

Da das Tuch ja nicht sooo riesig werden sollte, habe ich den Fabrverlauf aus dem Megaknäul Herz des Ozeans entnommen, und am Ende mit etwas unifarbenen Lacegarn in der Farbe Royal verlängert, da das gewählte Muster auch eine Bogenkante vorsah, die ich unbedingt arbeiten wollte, weil sie das Tuch erst vollkommen macht. Insgesamt kommt der Blaue Gruß damit ungespannt auf eine Größe von 135 x 70 cm. Genau richtig, um es als Halstuch zu tragen. Gehäkelt habe ich mit Nadelstärke 4.

DSC_0004Das Muster hat leider keinen schönen, wohlklingenden Namen, was ihm aber ja keinen Abbruch tut 😉 Es ist das Modell 2 aus dem Sarah Spezial Heft 08/2015 zum Thema Häkeltücher. Erwerben könnt ihr dieses Heft für 3,90€ beim OZ-Verlag hier.

Das Muster ist allerdings mit dem in Facebook oft geteilten Muster „Blättertuch“ fast identisch. Einen tollen Beitrag zu einem solchen Tuch findet ihr auf diesem tollen Blog. Schaut mal vorbei. Das lohnt sich wirklich.

Ich finde trotzdem, dass sich das kleine Heftchen für begeisterte Tuchhäkler lohnt. Schaut online einfach mal rein. Das wars für heute 🙂

Ganz liebe Grüße

Christine

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